Um den Anbau und die Verwertung von Leguminosen in Deutschland voranzubringen, hat das BMEL Ende 2012 die Eiweißpflanzenstrategie (EPS) auf den Weg gebracht. Seitdem setzt die BLE als zuständige Geschäftsstelle die Strategie in den Bereichen Forschungsförderung, Vernetzung, Demonstration und Wissenstransfer sowie Beratung des BMEL um. Im Haushaltsjahr 2024 verknüpfte der Bundestag den zugehörigen Titel "Zuschüsse zur Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung mit pflanzlichen Eiweißen heimischer Produktion" mit dem Auftrag, die Geschäftsstelle Eiweißpflanzenstrategie schrittweise zu einem "Kompetenzzentrum Proteine der Zukunft" weiterzuentwickeln. Der Schwerpunkt "Humanernährung" sollte weiter ausgebaut und ein Forum zur Vernetzung von Akteuren gegründet werden. Gleichzeitig wurden zwei neue Fördertitel ins Leben gerufen, deren Bewirtschaftung ebenfalls dem Kompetenzzentrum Proteine zugeordnet wurde: das "Chancenprogramm Höfe" (CPH) mit einem investiven und einem konsumtiven Teil.
Die BMEL-Eiweißpflanzenstrategie wird derzeit zu einer Proteinstrategie weiterentwickelt, die Proteinquellen über die Hülsenfrüchte hinaus einbeziehen soll. Dazu begann Anfang 2024 ein Prozess mit thematischen Workshops entlang der Wertschöpfungskette für Proteine in der Human- und Tierernährung. Die Prozessumsetzung begleitet das Kompetenzzentrum eng über die Förderung eines Projektes des Thünen-Instituts.
Im April fand zudem eine Anhörung in Berlin statt, die die BLE gemeinsam mit dem BMEL organisierte. Die rund 70 teilnehmenden Akteure benannten Unterstützungsbedarf bei der Produktion, Verarbeitung und Nutzung alternativer Proteine in der Ernährung. Bundesminister Cem Özdemir rief dazu auf, alternative Proteine als Chance für Landwirtschaft und Ernährung zu begreifen.
Im November konnte das neue Akteursforum für den Schwerpunkt Humanernährung in Frankfurt starten: "Alternative Proteine der Zukunft auf den Teller". Es dient dem Austausch und der Vernetzung von Akteuren untereinander sowie mit Wissenschaft und Politik. Seit 2014 koordiniert die EPS-Geschäftsstelle bereits die Multi-Akteurs-Plattform "Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel (FONEI)".
Neben der Begleitung laufender Vorhaben, etwa des erfolgreichen bundesweiten Netzwerkes zu Körnerleguminosen "LeguNet", konnten zum Jahresende noch fünf Vorhaben über den neuen Titel CPH bewilligt werden. Hier geht es vor allem um den Wissenstransfer zu nicht-legumen Eiweißpflanzen wie Nüssen.