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Minimierung des Antibiotikaeinsatzes bei Milchkühen MuD Tierschutz Projekt "VerLaK"

Das Projekt "Verlängerung der Laktationsperiode und selektives Trockenstellen zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes bei Milchkühen" (VerLaK) startete am 1. Januar 2021. Die BLE hat mit Projektkoordinatorin PD Dr. Anke Römer von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei im Institut für Tierproduktion (MV) gesprochen.

Welches Ziel verfolgt das Projekt “VerLak”?

Im Projekt “VerLak” erprobten Milchviehbetriebe das selektive Trockenstellen und die tierindividuelle Verlängerung der Laktation, um – neben vielen anderen Effekten – Antibiotika einzusparen.
Da die Marge in der Milchviehhaltung meistens klein ist, besteht der Druck, besonders effizient zu arbeiten. Innovative Verfahren bringen Risiken mit sich, die nur schwer abgeschätzt werden können. Hier hat das Projekt durch seine Betreuung für mehr Sicherheit gesorgt.

Gefördert wurden:

  • Begleitung der Eutergesundheit und Fruchtbarkeit auf den Praxisbetrieben durch Tierärztinnen und Tierärzte mit Expertise,
  • Wissenstransfer zu Fütterungsthemen und Körperkondition sowie zur Forschung hinsichtlich der verlängerten Laktation,
  • Begleitung und Schulung bei der Umsetzung des selektiven Trockenstellens,
  • Budget zur umfassenden Erregerbestimmung von Euterkrankheiten (Umwelt- und Milchprobenuntersuchungen),
  • App zur Planung des optimalen Besamungszeitpunktes (TBS-Rechner) und
  • Vernetzung der milchviehhaltenden Betriebe und Verbreitung der gewonnenen Erfahrungen aus dem Projekt.

Wie sind Ihre Erwartungen nach Projektende?

Gruppenbild
© PD Dr. Anke Römer

Das Projekt sorgte dafür, dass eine angepasste Laktation als Alternative zum etablierten System gesehen wird. Handlungsanleitungen wurden erarbeitet und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Im Gespräch ist die Etablierung des TBS-Rechners (=tierindividueller Besamungsstart-Rechner) in ein Herdenmanagementprogramm.

Anfragen kamen auch zur Nutzung der “Verlängerung der Laktation” als Nachhaltigkeitskriterium von zwei Molkereien in Deutschland. Nach Förderende werden außerdem studentische Graduierungsarbeiten zu diesem Thema an der Universität Rostock und der Hochschule Soest fertiggestellt. Zukünftige Forschungsprojekte sollen aus diesem Thema initiiert werden.

Es wird erwartet, dass durch die Öffentlichkeitsarbeit – beispielsweise durch Hofveranstaltungen, Vorträge oder Publikationen – dieses MuD Tierschutz-Projektes viele weitere Betriebe in Deutschland und im Ausland das System der späteren Besamung und das selektive Trockenstellen in ihrem Management anwenden. Software-Anbieter werden die dafür nötigen Tools integrieren, Beratungsorganisationen und Zuchtverbände verstärkt darauf eingehen. Möglicherweise beinhalten diese Strategien sogar ökonomisch basierte Nachhaltigkeitstools, zum Beispiel von Molkereien.

“Das Projekt sorgte dafür, dass eine angepasste Laktation als Alternative zum etablierten System gesehen wird.”

Dr. Anke Römer, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei im Institut für Tierproduktion (Mecklenburg-Vorpommern)

Wie war die Zusammenarbeit mit der BLE?

Die Zusammenarbeit mit der BLE war sehr gut. Bei Fragen gab es schnelle Antworten. Es wurde immer lösungsorientiert gearbeitet. Wir konnten uns jederzeit an unseren Ansprechpartner Dr. Florian Heß wenden. Bei Abwesenheit stand uns eine Vertretung zur Verfügung. Er hat uns auf sehr kompetente Weise unterstützt und beraten. Wir freuen uns, dass das Projekt “VerLak” neue Impulse in der Milchviehhaltung setzen konnte.

Weitere Informationen

Das Projekt wird von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA) gemeinsam mit der Frankenförder Forschungsgesellschaft und dem Institut für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere Schönow durchgeführt.

Verlängerung der Laktationsperiode und selektives Trockenstellen zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes bei Milchkühen (VerLaK)