Ein wichtiges Ziel des Bundesprogramms Nährstoffmanagement ist es, die Nährstoffeffizienz von Wirtschaftsdüngern weiter zu optimieren. Es soll gezeigt werden, dass die Nährstoffmengen in flüssigen Wirtschaftsdüngern genauer bestimmt, die Nährstoffversorgung der Pflanzen optimiert und für aufnehmende Betriebe die Einschätzung der erworbenen Nährstoffmengen verbessert werden kann. Dies soll auch die Akzeptanz der Ackerbaubetriebe für den Einsatz flüssiger Wirtschaftsdünger erhöhen.
Im Fokus des MuD NIR-Sensoren steht der Einsatz von Nahinfrarot (NIR)-Sensoren an Gülletankwagen oder Pumpstationen. Mithilfe der Sensoren kann der Stickstoffgehalt in flüssigen Wirtschaftsdüngern unmittelbar zum Zeitpunkt der Ausbringung abgeschätzt werden. Diese Technik ermöglicht eine bedarfsgerechtere Stickstoffdüngung der Kulturpflanzen.
Die Aufbereitung von Gülle und Gärresten verringert den Wassergehalt des Substrats. Die aufbereiteten Wirtschaftsdünger sind so leichter zu transportieren und können in weiter entfernten Regionen mit einer starken Konzentration an Ackerbaubetrieben zum Einsatz kommen. Mit dem MuD "Umsetzung regionaler Nährstoffkonzepte bei der Gülleaufbereitung (Slurry Upgrade)" sollen Praktiker einerseits von der Wirtschaftlichkeit verschiedener Aufbereitungsverfahren, und andererseits von der Qualität und mineraldüngeräquivalenten Düngewirkung der entstandenen Produkte überzeugt werden.
Die Ansäuerung von Wirtschaftsdüngern kann Ammoniak-Emissionen wirksam und kostengünstig senken und gleichzeitig die Düngeeffizienz erhöhen. Das MuD "Ansäuerung von Gülle und Gärrückständen während der Aufbringung in wachsende Bestände (Säure+ im Feld)" soll die positiven Aspekte der Ansäuerung in der Praxis aufzeigen und bestehende Hemmnisse bezüglich Umwelt- und Sicherheitsbedenken abbauen. Im MuD-Vorhaben werden Wirtschaftsdünger während der Ausbringung mit Schwefelsäure angesäuert. Die Ausbringung der angesäuerten Wirtschaftsdünger erfolgt auf Acker- und Grünlandstandorten und reduziert damit die Ammoniakbildung in der Gülle, was zu weniger Ammoniakemissionen führt.